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Erster
Bestattungsort im neuen gotischen Dom waren die Kapellen des Chorumganges,
die schon in den sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts vollendet wurden.
Obwohl nicht alle Gräber erhalten sind, lässt sich auch heute
noch das ursprüngliche Konzept ablesen. Heilige und kirchenpolitisch
herausragende Kölner Erzbischöfe, deren Gebeine aus dem Vorgängerbau
in den neuen gotischen Chor übertragen wurden (Gero, gest. 976; Philipp
von Heinsberg, gest. 1191; Engelbert, gest. 1225), im Dom verehrte Heilige
(Irmgard) und zeitgenössische Erzbischöfe (Konrad von Hochstaden,
gest. 1261; Walram von Jülich, gest. 1349) sind in jeweils einer
Kapelle in ähnlich gestalteten Tumbengräbern beigesetzt. Mit
dieser ungewöhnlichen Gestaltung der Bischofsgrablege soll zum Ausdruck
gebracht werden, dass die Kölner Erzbischöfe in einer langen
religiösen und kirchenpolitischen Tradition stehen, gleichsam Teil
der spezifischen Kölner Heilsgeschichte sind.
Das
erste gotische Hochgrab wurde für Erzbischof Konrad von Hochstaden
(gest. 1261) errichtet. Das Grab wurde im 19. Jahrhundert nach seiner
Zerstörung am Ende des 18. Jahrhunderts rekonstruiert. Fast vollständig
im Originalzustand ist die bronzene Liegefigur des Erzbischofs erhalten.
Mit der antikischen Idealisierung der Gesichtzüge und dem von tiefen,
weich schwingenden Falten bestimmten Gewand ist die Grabfigur eines der
ersten Zeugnisse der von der Reimser Kathedralplastik beeinflussten gotischen
Skulptur in Deutschland. Ganz anders die Grabfigur des 1414 verstorbenen
Erzbischofs Friedrich von Saarwerden. Eine durch die unmittelbar vorausgehende
Stilphase der Parlerkunst (Petersportal) ausgelöste neue Naturnähe
drückt sich im Antlitz Friedrichs aus.
![](picsnav/vorline.jpg)
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