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Im
Altartypus, dem Bildprogramm und der Gestaltung des
um 1350/60 entstandenen Klarenaltares treffen sich die entscheidenden
religiösen und künstlerischen Bestrebungen des
14. Jahrhunderts. Ein doppeltes Flügelpaar verschließt den
Mittelschrein. Werktags waren die strengen Gestalten von
Heiligen des Franziskanerordens sichtbar. An Sonntagen
wurde das erste Flügelpaar geöffnet und gab den Blick auf
zwei Reihen von Szenen aus der Kindheitsgeschichte Christi
und seiner Passion frei. Als festliche Steigerung des Erscheinungsbildes
ist die Architekturrahmung plastisch ausgearbeitet,
die Szenen stehen vor Goldgrund.
Die
letzte Öffnung für die Festtage bietet sich in äußerster
Pracht dar.
12 Reliquienbüsten
von Märtyrerinnen aus dem
Gefolge der hl. Ursula in der unteren Nischenreihe werden
bekrönt von Architekturtabernakeln mit Figuren der
12 Apostel.
Im mittleren Tabernakel konnte die Hostie aufbewahrt
werden: Christus war also ebenso wie seine Heiligen im
Altarschrein für den Gläubigen wirklich anwesend.

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