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dem Bau des Turmes wurde, nach Errichtung des Chores (1248-1300) und von
Teilen des Quer- und Langhauses, um 1360 begonnen. Gleichzeitig mit der
Architektur wurde der Skulpturenschmuck des Portales ausgeführt.
Von den 12 Aposteln, die im Gewände stehen sollten, sind fünf
vollendet, an ihrer Spitze Petrus und Paulus. In den Reliefstreifen des
Bildfeldes über dem Durchgang, dem Tympanon, wird die Verurteilung
und der Märtyrertod des hl. Petrus, des Dompatrones, erzählt.
Die seitlichen Bogenläufe (Archivolten) schmücken 34 Sitzfiguren
von Propheten, Evangelisten und Kirchenvätern, weiblichen und männlichen
Heiligen und Engeln.
Im Gegensatz zur Architektur, die in dem mittelalterlichen Baustein des
Domes, Trachyt vom Drachenfels bei Bonn, errichtet wurde, bestehen die
Skulpturen aus feinkörnigem gelblichen Kalkstein, der für die
bildhauerische Ausarbeitung von Details besser geeignet ist. Zusätzlich
waren die Figuren, wie heute noch an den Augen erkennbar, teilweise durch
farbige Bemalung akzentuiert.
Die fünf um 1375 entstandenen, monumentalen Apostelgestalten stehen
in der Tradition der Kölner Skulptur des 14. Jahrhunderts. Eine neue,
naturalistischere und ausdrucksstärkere Stilsprache prägt die
Petrusgeschichte und die Archivoltenfiguren (nach 1380). Mehrere Meister
aus dem Umkreis der Architekten- und Bildhauersippe der Parler, die im
ausgehenden 14. und frühen 15. Jahrhundert zahlreiche Kirchenbauten
und Skulpturen in Mitte-und Osteuropa schufen, haben am Portalschmuck
gearbeitet. Zwei Meister, die auch am Prager Veitsdom beteiligt waren,
sind sogar benennbar: Heinrich Parler und Michael von Savoyen. In ihren
Skulpturen am Petersportal kündigt sich schon der sog. >Schöne
Stil< an, der sich im frühen 15. Jahrhundert in ganz Europa ausbreitete.
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