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Der
Standort ist nicht zufällig am Eingang gewählt.Nach altem Volksglauben
bewahrte der tägliche Blick auf eine Christophorusdarstellung vor
plötzlichem Tod im Stand der Sünde.So erklären sich die
zahlreichen übergroßen Figuren des Christusträgers im
Inneren und oft auch gemalt und weithin sichtbar an einer Außenwand
christlicher Kirchen. Der Kölner Christophorus steht auf einer Konsole,
die von zwei wappenhaltenden Engeln getragen wird, ist also offensichtlich
eine Stiftung. Da die Bemalung des Wappens verschwunden ist, kennen wir
den Stifter allerdings nicht mehr. Der Bildhauer konnte jedoch durch Stilvergleich
erschlossen werden. Es handelt sich um Meister Tilman, den führenden
spätgotischen Bildhauer im Kölner Raum, der die Figur um
1470
geschaffen hat.
Die
anrührende Erzählung von dem Riesen, dem die Last des Jesuskindes
auf seinen Schultern beim Durchschreiten des Wassers immer schwerer wird,
da er die Last der ganzen Welt trägt, ist von dem Bildhauer über
das Anekdotische hinaus zu einem ausdrucksmächtigen, durch die Bemalung
noch gesteigerten, Andachtsbild verwandelt worden.
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