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Werk
des Brudersinnes aller Deutschen, aller Bekenntnisse."
Die durchaus nicht unproblematische Bündelung
solch unterschiedlicher Motive erwies sich für das heute befremdlich
erscheinende Unternehmen, eine mittelalterliche Kathedrale zu vollenden,
als äußerst förderlich. Der Dom bot vielen Gruppen dieser
von Klassengegensätzen, politischen Auseinandersetzungen und Konfessionsstreitigkeiten
zerrissenen Zeit Identifikationsmöglichkeiten. Nur so ist zu erklären,
dass die finanziellen Mittel für den fast 40
Jahre dauernden Ausbau tatsächlich aufgebracht wurden, seit 1865
auch mit Hilfe einer Lotterie. Die Arbeiten gingen zügig voran. Bis
zum Dombaufest am 15. Oktober 1863 waren das Langhaus und das Querhaus
errichtet. Mit dem Bau der Westfront auf der Grundlage des erhaltenen
mittelalterlichen Fassadenplanes begann 1864 die letzte Phase in der Geschichte
des Kölner Dombaus. 16 Jahre später war das zu dieser Zeit höchste(157
m) Gebäude der Welt vollendet (Abb. 4,5). Die Schlussfeier am 15.Oktober
1880 fand, infolge des Kulturkampfes,
ohne Geistlichkeit,
dafür aber unter Beteiligung der gesamten politischen und gesellschaftlichen
Führungsspitze des 1871 gegründeten neuen Deutschen Reiches
statt.
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