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SCHENK:
Wir haben
die Objekte nicht in einem Studio, sondern sie hängen in der Regel
fest montiert im Dom, und wir können unsere Lampen nicht immer dort
hinstellen, wo wir das gerne möchten. Der Kopf des Gero-Kreuzes beispielsweise
hängt in vielleicht acht, neun Meter Höhe. Da muss das Hauptlicht
mindestens zehn Meter hoch gefahren werden, damit nicht der bekannte Horroreffekt
entsteht. Hinzu kommt, dass der Dom ein sehr dunkler Raum ist, er hat
kein natürliches Licht, das zurückfällt, keine normalen
Reflektionen. Das müssen wir dann mit der Beleuchtung ausgleichen.
In einem >normalen< Raum wird das Blitzlicht von den Wänden
reflektiert aber im Dom ist die nächste Wand grau und sehr weit weg,
da kommt fast kein Licht mehr zurück. Das heißt, die Schattenseite
eines Objekts ist normalerweise immer schwarz. Also müssen wir dafür
sorgen, dass diese Seite auch Licht bekommt. Und das ist besonders schwierig
bei Objekten, die selber spiegeln, denn die spiegeln dann auch den dunklen,
riesengroßen Raum. Und das sieht auf einem Foto sehr unnatürlich
aus.
Das
dürfte ja besonders auf den Dreikönigenschrein zutreffen. Was haben
Sie alles angestellt, um ihn fotografieren zu können?
MATZ:
Da haben wir zunächst das Glück, den Schrein ohne seinen Glaskäfig
und aus nächster Nähe betrachten zu können. Wir hatten ihn
sehr detailliert zu fotografieren. Für die meisten Aufnahmen haben wir
ein Zelt aus weißem Tuch gebaut. Für die Gesamtaufnahmen war das
ein ziemlich großes Zelt, das wir da mitten im Dom aufgeschlagen hatten.
Die Lichtquellen, die Blitze wurden dann außerhalb des Zeltes aufgestellt.
Auf diese Weise ist das weiche Licht entstanden, das wir für diese Aufnahmen
brauchten.
Wie
war es, als Sie zum ersten Mal vor diesem Kölner Heiligtum gestanden
haben - war das ergreifend oder geht das Besondere in der Arbeitssituation
unter?
SCHENK:
Ich
fand ihn beim ersten Mal nicht besonders faszinierend, so eine Goldkiste,
blinkend und glitzernd. Erst in der
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