SUSANNE KABISCH

DIE ARBEIT DER FOTOGRAFEN AM KÖLNER DOM
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Lichtzelt vor dem Dreikönigenschrein für die Fotographie einer Gesamtansicht über Eck, 1993

SCHENK: Wir haben die Objekte nicht in einem Studio, sondern sie hängen in der Regel fest montiert im Dom, und wir können unsere Lampen nicht immer dort hinstellen, wo wir das gerne möchten. Der Kopf des Gero-Kreuzes beispielsweise hängt in vielleicht acht, neun Meter Höhe. Da muss das Hauptlicht mindestens zehn Meter hoch gefahren werden, damit nicht der bekannte Horroreffekt entsteht. Hinzu kommt, dass der Dom ein sehr dunkler Raum ist, er hat kein natürliches Licht, das zurückfällt, keine normalen Reflektionen. Das müssen wir dann mit der Beleuchtung ausgleichen. In einem >normalen< Raum wird das Blitzlicht von den Wänden reflektiert aber im Dom ist die nächste Wand grau und sehr weit weg, da kommt fast kein Licht mehr zurück. Das heißt, die Schattenseite eines Objekts ist normalerweise immer schwarz. Also müssen wir dafür sorgen, dass diese Seite auch Licht bekommt. Und das ist besonders schwierig bei Objekten, die selber spiegeln, denn die spiegeln dann auch den dunklen, riesengroßen Raum. Und das sieht auf einem Foto sehr unnatürlich aus.

Das dürfte ja besonders auf den Dreikönigenschrein zutreffen. Was haben Sie alles angestellt, um ihn fotografieren zu können?

MATZ: Da haben wir zunächst das Glück, den Schrein ohne seinen Glaskäfig und aus nächster Nähe betrachten zu können. Wir hatten ihn sehr detailliert zu fotografieren. Für die meisten Aufnahmen haben wir ein Zelt aus weißem Tuch gebaut. Für die Gesamtaufnahmen war das ein ziemlich großes Zelt, das wir da mitten im Dom aufgeschlagen hatten. Die Lichtquellen, die Blitze wurden dann außerhalb des Zeltes aufgestellt. Auf diese Weise ist das weiche Licht entstanden, das wir für diese Aufnahmen brauchten.

Wie war es, als Sie zum ersten Mal vor diesem Kölner Heiligtum gestanden haben - war das ergreifend oder geht das Besondere in der Arbeitssituation unter?

SCHENK: Ich fand ihn beim ersten Mal nicht besonders faszinierend, so eine Goldkiste, blinkend und glitzernd. Erst in der

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