|
|
|
Nahsicht
war dann seine Qualität sichtbar. Peter Bolg, der Goldschmied, war
damals aus Sicherheitsgründen dabei und hat uns einiges erklärt,
zum Beispiel wie so eine Figur überhaupt gemacht wird. Alle Figuren
am Schrein sind getrieben, nicht gegossen. Aus einer dünnen Metallplatte
wird eine solche Figur herausgetrieben, das ist eine sehr komplizierte
Technik. Wenn man nah herangeht an die Details, entdeckt man Feinheiten,
die bis in den Milimeterbereich gehen, und die sehr schön und sehr
gut gearbeitet sind.
MATZ: Ich beobachte an mir dann doch eine schnelle Versachlichung dem
Fotoobjekt gegenüber. Wenn der Schrein auf seinen Schienen herausgefahren
wird, dann hat das tatsächlich etwas Majestätisches. Aber dann
kommt auch gleich die Frage, wie kriege ich jetzt alle störenden
Reflexe weg, wie kriege ich es optimal beleuchtet und fotografiert.
War
es denn auch schon mal anders, dass Ihnen während der Arbeit die
Nähe zu den Objekten ganz besonders stark vorgekommen ist?
SCHENK:
Mir ist das so gegangen mit dem Chorgestühl. Wir haben circa 400
Detailaufnahmen vom Chorgestühl gemacht, das heißt, wir haben
über einen langen Zeitraum täglich damit gearbeitet. Erst durch
diesen intimen Umgang ist mir die Qualität der zum Teil stark beschädigten
Objekte bewusst geworden. Und mir hat es Spaß gemacht, mein handwerkliches
Können einzusetzen, um ihnen gerecht zu werden. Da sind zum Beispiel
in einem abgegriffenen Knauf feine Spuren, die ein Auge markieren, und
ich kann das Licht mit sehr viel Feingefühl so setzen, dass sich
genau in der kleinen
|
|
|
|
|