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Kante
ein Schatten entwickelt und ein natürlicher Ausdruck entsteht, den
man ohne das künstliche Licht nicht sieht.
Gibt
es Aufnahmen, bei denen Sie technisch oder auch körperlich ganz besonders
herausgefordert wurden?
MATZ:
Na, es war auch eine körperliche Herausforderung, im Winter bei fünf
Grad tagelang vor den Figuren des Chorgestühls zu liegen. - Technisch
sehr aufwändig waren die Gesamtaufnahmen vom Lochner-Altar, weil
er kaum wie üblich von den Seiten beleuchtet werden konnte und trotzdem
seine 15 Quadratmeter gleichmäßig auszuleuchten waren. Wir
ließen uns eine in der Höhe verstellbare Lichtbühne bauen,
unter der wir durchfotografierten. Die Kamera stand auch auf einem Gerüst,
und um die Lampen einzurichten, hatten wir noch die Magirusleiter aus
dem 19. Jahrhundert dazugeholt. Kurz vor Fertigstellung stand die Lichtbühne
noch recht wacklig. Gerade da kam der stellvertretende Dombaumeister vorbei
und wurde ein wenig blass. Er meinte, in dieser Nacht könnten wir
ziemlich berühmt werden ...
SCHENK: Toll war auch die Aufnahme, die wir vom Bodenmosaik der Vierung
durch den Schlussstein in der Decke gemacht haben. Die 18 X 24-Kamera
[das Maß gibt die Größe des Films an] wurde über
diesem 1,20 Meter breiten Loch im Gewölbe, 45 Meter über dem
Boden, mit dem Objektiv senkrecht nach unten installiert. Für die
Scharfeinstellung hatten wir überlegt und getestet, ob und wieweit
der immerhin 18 X 24 cm große Film in der Kassette nach unten durchhängt.
Alles war mit Seilen und Bindfäden gesichert: Reinhard, das Stativ,
die Kamera, das Objektiv noch mal extra, der Belichtungsmesser, sodass
auf keinen Fall irgendwas runterfallen konnte, denn unten wurde noch gearbeitet.
Zur Kontrastverstärkung musste für diese Aufnahme das ganze
Mosaik befeuchtet werden, 200 Quadratmeter, die für ein paar Minuten
insgesamt feucht sein sollten. Das Problem war, dass es an keiner Stelle
wieder trocknen durfte. Das konnte man von unten aber kaum überblicken.
In diesem Fall brauchten wir ein Funkgerät, um uns von oben nach
unten miteinander zu verständigen.
Sie
arbeiten zu zweit, sind Sie immer nur auf sich angewiesen, oder bekommen
Sie auch Unterstützung von anderen?
MATZ:
Obwohl es für uns als Freie nicht ganz stimmt, können wir doch
sagen, Mitglieder einer Bauhütte zu sein, wo verschiedene Gewerke
zusammenkommen, um so ein Gesamtkunstwerk wie den Dom zu erhalten. Wir
können die Glaser
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