SUSANNE KABISCH

DIE ARBEIT DER FOTOGRAFEN AM KÖLNER DOM
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und Restauratoren befragen, auf die Schlosser zurückgreifen, die Schreiner, und vielfach haben wir eben mit den Gerüstbauern zu tun, - und die Zusammenarbeit funktioniert himmlisch unbürokratisch.

Sie haben also oft mit Gerüsten zu tun. Wie bewegt man sich innerhalb des Kirchenraums in großen Höhen?

SCHENK: Als wir anfingen, hatte ich meine Mühe damit, ich war nicht gerade schwindelfrei. Jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Wenn wir Aufnahmen von einem Gerüst oder dem Hubwagen machen, müssen wir zunächst einmal warten bis alles ausgeschwungen ist, denn die Belichtungszeiten im Dom sind sehr lang. Bei einer Gesamtaufnahme des Innenraums zum Beispiel haben wir eine halbe Stunde lang belichtet.Und wenn man mit einer Kamera auf einem wackligen Gerüst sitzt und eine halbe Stunde lang belichtet, dann muss man schon sehr gleichmäßig und ruhig atmen. Man darf sich während der Belichtungszeit nicht bewegen. Das hat manchmal meditative Aspekte.

Warum ist eine so lange Belichtungszeit nötig?

MATZ: Auf der einen Seite gibt es Schattenbereiche, die man bei einer Gesamtaufnahme schlecht ausleuchten kann und gleichzeitig hat man Fenster im Blick. Bei Schwarz/Weiß Aufnahmen kann man dann überbelichten und unterentwickeln, damit sowohl in den Lichtern wie in den Schatten Details erkennbar werden. Dazu ist eine weiche Entwicklung nötig, die eine wesentlich längere Belichtungszeit erfordert.- Ich habe aber auch spaßeshalber mal eine Miserikordie des Chorgestühls nur mit Tageslicht in Farbe, auf Ektachrome

Gerüst für Nahaufnahmen des Tympanons im Petersportal, 1997
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